Text

Ataraxia in der Umkleide

Dr. Barbara Hess • Text anläßlich der Ausstellung “wenn das zelt umgefallen ist”, 2021

http://www.kjubh.de/pages/archiv/2021/tx_jahnke.html

Falsche Filmsets

Erinnerung als Ort

Dr. Thomas Niemeyer • Publikation anläßlich der Ausstellung “Falsch erinnerte Filmsets

2018

filmsets

Unordnungen

Jens Peter Koerver • Textbeitrag für die Publikation “Unordnungen”

unordnungen

Trophy

Gesine Borcherdt zur Ausstellung “Trophy”, Galerie Kamm

borchert-trophy

Neon und Nebel

Vanessa Joan MüllerTextbeitrag für die Publikation “Neon und Nebel”
Ausstellungsdisplays sind wesentliche Elemente der Präsentation von Kunst. Sie positionieren
die Werke im Raum, gestalten diesen aber auch im Sinne eines ästhetischen
Resonanzraumes um. In jüngster Zeit sind verschiedene Formen der Rahmung – vom
Sockel über den Bilderrahmen bis zur Vitrine – verstärkt in den Fokus künstlerischer
Produktion geraten und haben eine Synthese mit dem eigentlichen Werk vollzogen, die
Formen des Displays selbst zum künstlerischen Gegenstand erhebt.
Die Vitrine, die sowohl als Präsentationsmöbel wie als schützende Rahmung der in ihr
aufgewahrten Objekte dient, oszilliert in besonderem Masse zwischen autonomen Objekt
und dem Werk an die Seite gestellter Vorrichtung des Zeigens. Auch treten in ihr potenzielle
Warenförmigkeit und ästhetische Inszenierung in einen Dialog, der das Motiv des
Zeigens und Zurschaustellens intensiviert. Die Idee der Ware und des Produkts überträgt
sich auf das Kunstwerk, das sich über seine asthetische Eigengesetzlichkeit jedoch der
einfache Integration in diese Logik widersetzt.
Wenn Katharina Jahnke in ihrer Serie skulpturaler Objekte die Vitrine thematisiert, wird
genau diese Mehrdeutigkeit aktiviert. Präsentationsform und präsentiertes Objekt fallen
in eins und lenken den Blick auf jene komplexe Beziehung zwischen Werk und Raum,
Bedeutungsproduktion, Text und Bild, die das Ausstellen selbst zu einem wesentlichen
Teil zeitgenössischer künstlerischer Praxis erhebt.

Vanessa Joan Müller